Presseartikel zu BUNT statt GRAU bis 2016


Zur Problemzone geworden

 

Tristesse im Ortskern, abgeschottet vom Neckar, schmuddelige Stellen –

 

Untertürkheim ist ein Problemfall. Ein Masterplan soll´s richten.

 

Südwestpresse - RAINER LANG | 09.09.2016

 

 

Der Vorsitzende des Bürgervereins, Klaus Enslin, bemüht sich um die Aufwertung des Ortskerns. 

Daimler hat Untertürkheim Weltruhm verschafft. Doch so richtig zum Stadtbezirk gehört der Stuttgarter Autobauer nicht mehr. Dieser ist längst zum Weltkonzern geworden, der von der Untertürkheimer Zentrale gesteuert wird. Die Ansiedlung von Daimler Anfang des 20. Jahrhunderts markiert den Aufstieg des Weingärtnerorts zu einem der führenden Industriestandorte im Land. Weinbau und Industrie sind bis heute die bestimmenden Faktoren im Stadtbezirk am östlichen Zipfel Stuttgarts.

 

Damals sind neue Wohngebiete für Arbeiter entstanden, wie der Stadtteil Luginsland. Daimler-Mitarbeiter schätzen bis heute die Nähe zum Arbeitsplatz. Das war auch bei Klaus Enslin so, der 1980 von Biberach nach Untertürkheim kam, um als Ingenieur in der Entwicklungsabteilung des Autobauers zu arbeiten.

 

Inzwischen ist er im Ruhestand und kann sich als Vorsitzender des Bürgervereins Untertürkheim dem Stadtbezirk widmen. Dieser umfasst acht Stadtteile. Zu den bekanntesten zählen Untertürkheim, Luginsland und Rotenberg. Sie liegen zum Teil im Grünen und haben reizvolle Wohnlagen. Aber da die Weinberg- und Gartenlandschaft in der Umgebung Landschaftsschutzgebiet ist, kann sich der Stadtbezirk nicht weiter ausdehnen.

 

Dies ist jedoch bei weitem nicht das Hauptproblem. Der namensgebende Stadtteil Untertürkheim, der 1905 mit Stuttgart vereinigt wurde, ist zur Problemzone geworden. Im Ortskern herrscht Tristesse. Tatoo-Studios, Imbissbuden und eine inzwischen wieder geschlossene Shisha-Bar haben die Fachgeschäfte verdrängt. Ladenräume stehen leer. Selbst die Redaktion der Lokalzeitung ist nach Bad Cannstatt umgezogen. Der CAP-Markt mit der einzig verbliebenen Metzgerei fürchtet, durch Aldi, der das Postgebäude gekauft hat, verdrängt zu werden. Gerade so überleben kann Michael Schmückle, der in der Fußgängerzone fair gehandelte Waren verkauft. Der 45-Jährige versucht hier, „etwas Sinnvolles und Nachhaltiges zu machen“.

 

Restaurants gibt es nur noch wenige. Die „Alte Kelter“, in der Maultaschen-Weltmeister Frieder Wallenmeier kocht, ist die Ausnahme. Der Bürgerverein „Bunt statt Grau“, in dem auch Enslin aktiv ist, hat der Tristesse den Kampf angesagt. Am Eingang zur Fußgängerzone installierte er zum Beispiel eine gelbe Telefonzelle als öffentliches Bücherregal.

Auch Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel spricht von einem „kränkelnden Stadtteil“. Dieser sei durch den Bahndamm zum Neckar nach außen „total abgeschottet“. Der vorgelagerte Karl-Benz-Platz ist kahl und die Bahnunterführung schmuddelig. Um das Tor zum Stadtteil etwas freundlicher zu gestalten, wurde vom Bürgerverein der Treppenaufgang zum Ort farbig angestrichen und auf dem Platz wurden Blumen in bunte Reifen gepflanzt.

 

Hier leben 7000 der 16 000 Bewohner des Stadtbezirks. Die Hälfte sind ausländische Mitbürger, die alte Häuser im Ortskern kaufen. „Sie sind mit dem Standard zufrieden“, sagt Wenzel. Sie versteht zwar den Unmut der Alteingesessenen, betont aber, dass sie private Verkaufsentscheidungen nicht beeinflussen könne.Die Hoffnungen liegen auf dem Masterplan, der seit einem Jahr unter Beteiligung der Bürger erstellt wird. Eine der Herausforderungen ist für Wenzel, „den historischen Ortskern Untertürkheims ins 21. Jahrhundert zu überführen“. Dazu gehört auch der 1896 erbaute Bahnhof. Ein architektonisches Schmuckstück, das gleich zwei Spielcasinos beherbergt.

 

Zumindest die ersten Schritte zur Umsetzung der Bürgervorschläge werden getan. Das Neckarufer hinter dem Lindenschulviertel bei der Schleuse wird bis 2018 für 1,4 Millionen Euro zur Freizeitzone umgestaltet. Und für den chronisch überlaufenen Stadtteil Rotenberg, der wegen der Grabkapelle ein beliebtes Ausflugsziel ist, gibt es nach zähen Verhandlungen zwischen Stadt und Bürgern ein neues Verkehrskonzept.

Der Stadtteil Untertürkheim hat durchaus einiges zu bieten: eine optimale Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr mit S-Bahn, Stadtbahn und Bus, mit dem denkmalgeschützten Inselbad ein attraktives Freibad und eine riesige Altarwand von HAP Grieshaber in der evangelischen Stadtkirche. Es gibt einen  Kulturverein, renommierte Schulen und mehrere Sportvereine.

 

Der Stadtbezirk ist Schulzentrum für die oberen Neckarvororte, beliebtes Ausflugsziel und bekannt für den Weinbau. Übrigens gibt es in Untertürkheim die einzige städtische Schnapsbrennerei.

Die Weinmanufaktur Untertürkheim hat sich zur Vorzeigegenossenschaft gemausert, genauso wie das Collegium Wirtemberg in Rotenberg und Uhlbach. Weinberge und Weingüter, zum Teil mit angeschlossenen Besenwirtschaften, prägen große Teile des Bezirks. Gefeiert wird dies beim traditionellen Untertürkheimer Weinfest im September.

 

Daimlers Reitwagen fuhr 1885 durch den Ort

Geschichte

Untertürkheim wurde um 1200 erstmals urkundlich erwähnt: Der Ort bekam den alemannischen Namen Duringoheim. Seit jeher wird Weinbau betrieben. Der Ort gehört seit 1905 zu Stuttgart. Die Daimler-Motoren-Gesellschaft produziert hier seit 1904. Strom lieferte das erste kommunale Wasser- und Dampfkraftwerk Württembergs von 1902. Heute arbeiten im Mercedes-Benz-Werk Untertürkheim 19 000 Beschäftigte. Von Arbeitern wurde 1911 die „Gartenstadt Luginsland“ als Baugenossenschaft gegründet. 1845 verkehrte die erste Eisenbahn Württembergs zwischen Cannstatt und Untertürkheim. 1885 fuhr hier das erste motorbetriebene Fahrzeug von Daimler, der Reitwagen. Ein Teil des Stuttgarter Hafens gehört zu Untertürkheim.


Grabkapelle

Die Grabkapelle auf dem Württemberg in Rotenberg wurde 1824 errichtet. An ihr vorbei führt der zwölf Kilometer lange Rundwanderweg II. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN

 

 

 

Fraktion      

 

vor Ort

 

 

 

           

21. April 2016

 

 

In Untertürkheim hat ein Trading-Down-Prozess eingesetzt.

 

Der lässt sich an leer stehenden Geschäften, an etlichen Spielhallen und Casinos sowie an einigen Billigläden ablesen. Wie

 

diesem Trend entgegen gewirkt werden kann und wo die Potenziale des Stadtbezirks zwischen Weinbergen und Neckar

 

liegen, darüber haben sich die Grünen Stadträte am 21.04.2016 vor Ort einen Eindruck verschafft.

 

Im Lindenschulviertel wird in Kürze das erste der Projekte realisiert, die sich wie eine Perlenkette am Fluss entlang durch die Stadt

 

ziehen werden. Diese alte grüne Vision der Stadt am Fluss kommt an: Im ersten Workshop haben rund 100 Bürgerinnen und Bürger

 

gesprüht vor Ideen, wie am Neckar Ausruh- und Erlebniszonen geschaffen werden können. Ein Café mit Neckarblick hat auch für die

 

Fraktion viel Charme. Noch offen bleibt die Frage, wie der Ortskern besser mit dem Neckar verbunden und wie die trennende

 

Wirkung der Verkehrsachsen gemildert werden kann.


Am Karl-Benz-Platz wurde die Initiative „Bunt statt Grau“ vorgestellt, deren Engagement für den Bezirk beeindruckt. Weil hier viele

 

Menschen mit ganz wenig Geld leben, hat sie den Platz freundlich und einladend gestaltet und mit kleinen Maßnahmen viel

 

Aufenthaltsqualität geschaffen.

 

Ein Aufreger war die Nachricht, dass Aldi das alte Postgebäude gekauft hat. Der gut angenommene CAP-Markt wäre durch einen

 

Aldi-Markt an dieser Stelle vermutlich gefährdet. Noch ist aber keine Entscheidung gefallen und die Stadt hat noch ein Wörtchen

 

mitzureden. Schwer vorstellbar ist es aber schon heute, wie der nette Leonhard-Schmidt-Platz noch mehr Verkehr verkraften soll.

 

Im Ortskern wurde ein Living-Down-Effekt angesprochen, der sich auch in den Klagen Alteingesessener über den „schmutzigen und

 

ungepflegten“ Ortskern ausdrückt: Frühere Stadtentwicklungsmaßnahmen haben nicht gegriffen, zudem wird zu wenig in den

 

Wohnungsbestand investiert. Zu prüfen ist, ob das alte Baustaffelrecht einer positiven Entwicklung entgegen steht und wie der

 

schöne historische Gebäudebestand seine Pracht richtig entfalten kann.

 

Keine Frage: Der Masterplan muss einiges leisten, Gelder müssen dafür bereit gestellt werden. Wünschenswert wäre, dass der seit

 

mehr als 100 Jahren partnerschaftlich mit Untertürkheim verbundene Daimler dessen Entwicklung weiter begleiten wird.

 

Sachkundig geführt durch die Grünen Bezirksbeiräte wurden folgende Stationen aufgesucht und die entsprechenden Problemfelder

 

erörtert:

 

Carl-Benz-Platz
 

Schnittstelle und Eingangstor zu Untertürkheim ohne Aufenthaltsqualität.

 

Reifengarten

 

Ein Projekt der Initiative Bunt statt Grau, das von Grünen mit initiiert wurde.

 

Wilhelm-Wunder-Steg

 

Trennwirkung der S-Bahn-Gleise und der Verkehrsachsen.

 

Lindenschulviertel

 

Erste Maßnahme im Rahmen der „Stadt am Fluß“ wird demnächst begonnen. Bürgerbeteiligung läuft. Ziel: Aufenthaltsqualität am

 

Neckar schaffen.

 

Bahnhof Untertürkheim

 

Bahnhof im Stil der nouvelle epoque, erster Bahnhof in Württemberg. Die Verbindungen aus dem Ort zum Nahverkehr und zu den

 

Schulen führen hier durch, am Casino Carlo und Casino Cash vorbei. „Überall sonst würde anders mit einem solchen Juwel

 

umgegangen.“

 

Silvrettastraße Areal Abstellbahnhof

 

Lärmproblematik, Vision Überdeckelung von Lutz-Architekten.

 

Lärm der B14 hoffentlich demnächst reduziert, Tempolimit kommt, nachdem BM Wölfle beim Regierungspräsidium lange insistiert

 

hatte.

 

Ortskern

 

Living-down-Problem, Cap-Markt

 

Altes Postgebäude

 

Zukünftige Nutzung? Die Stadt ist tangiert wegen den Parkplätzen, die erforderlich wären, um hier einen Aldi-Markt zu etablieren.

 

Nette städtebauliche Situation, aber schon heute viel Verkehr.

 

Widdersteinstraße

 

Leerstand. Bücherzelle – weiteres Projekt der Ini Bunt statt Grau. Wird sehr gut angenommen von den Bürgern.

 

Kelterplatz

 

Frühere Umgestaltung mit dem Ziel, Platzcharakter zu schaffen, ist gescheitert.


1 Jahr Bücherzelle am 19.12.2015       Stuttgarter Wochenblatt


 

 

 

Reger Verkehr an der Büchertankstelle

 

Von Georg Linsenmann 

Das vor einem Jahr gestartete Projekt in der Widdersteinstraße ist ein Selbstläufer geworden.

 

Die Bürger leihen sich gerne Werke in der Bücherzelle aus. Foto: dpa-Zentralbild
Die Bürger leihen sich gerne Werke in der Bücherzelle aus.Foto: dpa-Zentralbild

 

 

 

Untertürkheim - Einen ersten Geburtstag zu feiern, das ist immer etwas Besonders.

 

Zumal dann, wenn sich dieser Geburtstag entgegen mancherlei Erwartung ergibt, wie bei der Bücherzelle am Eingang der

 

Widdersteinstraße. Die Fußgängerzone ist ja nicht die Flaniermeile der Stadt, sondern eher deren Gegenteil: eine ausgewiesene

 

Problemzone, der mit einem Masterplan perspektivisch aufgeholfen werden soll.

 

 

Entsprechend stark war die Skepsis, als die Aktion „BUNT statt GRAU“ ,zusammen mit dem Bürgerverein und dem Kulturhausverein

 

das Vorhaben vorgestellt hatte, eine alte Telefonzelle just an dieser Stelle zu platzieren und mit Büchern zu befüllen: als frei

 

zugängliche Lektüre-Station. Vandalismus war befürchtet worden, eine Ecke als Magnet für Unsinn und Unrat.

 

Doch siehe da: Wasquer durch die Republik funktioniert, das funktioniert auch in der Fußgängerzone Untertürkheim.

 

 

„Die Bücherzelle ist ein Selbstläufer geworden“, erklärte Klaus Enslin, der Vorsitzende des Bürgervereins, anlässlich einer kleinen

 

Feier zum ersten Geburtstag der Büchertankstelle, als er vor Ort mit Akteuren wie Andrea Nicht-Roth und Marlene Blumenstock mit

 

einem Gläschen Sekt auf die Erfolgsgeschichte anstieß. Enslin resümierte: „Die Bücherzelle als frei zugängliches Gemeinschaftsmöbel

 

für alle Bürger funktioniert hervorragend. Sie wird gut besucht, zu allen Tages- und Nachtzeiten. Und ganz nebenbei ist die

 

Bücherzelle ein Blickfang am oberen Ende der Fußgängerzone.“

 

Bestückt ist sie mit rund 100 Büchern, von Bürgern zur Verfügung gestellt. Benutzerregeln gibt es nur wenige. Wer Lust hat, kann sich

 

hier Bücher ausleihen und zurückbringen. Oder auch behalten und möglichst gegen andere Bücher tauschen.

 

Besonders beliebt sind aktuelle Romane und Krimis, aber auch Sach- und Reisebücher sind zu haben. „Kinderbücher könnten es

 

mehr sein“, findet Enslin, der mit einigen anderen die Zelle pflegt. Und das geht ganz

 

nebenbei. Sortieren, Ordnung schaffen, ergänzen: „Mehr ist nicht nötig. Das ist wirklich erfreulich.“


Tankstelle für Bücherwürmer

1 Jahr

UZ 19.12.2015 - UNTERTüRKHEIM:
Erstes Geburtstagsfest an der Bücherzelle in der Widdersteinstraße
(mk) -
Die Fußgänger in der Widdersteinstraße waren verdutzt: Eine
große, rote Schleife ziert die Bücherzelle am oberen Ende der
Fußgängerzone. Heute vor einem Jahr wurde die Anlaufstelle
für Lesehungrige eingeweiht. Seitdem floriert der Büchertausch
und die Zelle blieb - entgegen mancher Befürchtungen - auch
unverwüstet. Grund, den ersten Geburtstag zu feiern.

 

Nur noch selten verirren sich Fußgänger in die gelbe Zelle, weil sie

 

dort nach einem Telefon suchen. Seit einem Jahr ist das ehemalige

 

Telefonhäuschen beliebte Anlaufstelle für Bücherwürmer. Sie

 

können dort ihren Lesehunger stillen. Bis zu hundert Bücher sind auf

 

engstem Raum fein säuberlich aufgereiht - Krimis, Comics, Sach- und

 

Kinderbücher, Romane jeder Art, Fantasie sowie Literaturklassiker.

 

„Das Sortiment ist gut gemischt und wechselt sich auch schnell“,

 

sagen Andrea Nicht-Roth und Marlene Blumenstock, die sich um den

 

Bestand kümmern.

 

Die Bücherzelle geht auf ein gemeinsames Projekt der Aktion „Bunt

 

statt grau“ mit dem Bürgerverein und dem Kulturhausverein zurück.

 

„Wir wollten den Untertürkheimern ein bisschen Farbe in die

 

Widdersteinstraße bringen“, sagt Blumenstock.

 

Bürgervereinvorsitzender Klaus Enslin ersteigerte die Telefonzelle. In

 

etlichen Gesprächen mit der Stadtverwaltung erhielten die

 

engagierten Bürgerinnen und Bürger die Erlaubnis, die Zelle in

 

Eigenleistung am heutigen Standort aufzustellen.

 

„Er hat sich bewährt“, meint Andrea Nicht-Roth. Immer wieder stehe

 

ein Passant in der Zelle und suche nach einem passenden Buch.

 

Denn bei manchen Titeln muss man schnell sein. „Ich

 

habe am Sonntagmittag ein paar Bände von Herr der Ringe

 

eingestellt. Als ich am Montagmorgen vorbeikam, stand

 

keiner mehr im Regal“, erzählt eine Buchspenderin. Die Zelle hat sich

 

zu einem Treffpunkt von Bücherfreunden entpuppt.

 

„Im Sommer saßen die Besucher der nahen Begegnungsstätte unter dem Baum um die Zelle und ließen sich etwas aus

 

den Büchern vorlesen“, sagt Blumenstock. Das Erfreulichste: Entgegen mancher Unkenrufe ist der gelbe Bücherschrank

 

bislang weder verwüstet noch verschmutzt worden. „An heiklen Tagen wie Silvester, Halloween oder rund um den 1. Mai

 

riegeln wir ihn vorsichtshalber mit einer Kette hermetisch ab, aber sonst ist er 24 Stunden geöffnet“, sagt Peter Vetter

 

vom Bürgerverein. Für die stellvertretende Bezirksvorsteherin Yvonne Hummel war dies ein Grund, zum Erfolg zu

 

gratulieren. Immerhin haben sich bereits vier Kommunen aus ganz Deutschland gemeldet, die die Idee bei sich umsetzen

 

wollen. „Auf viele weitere Jahre“, wünschte sie den Organisatoren. - Foto: Enslin



Untertürkheimer Zeitung, 19.10.2015

Urban Gardening liegt im Trend

UNTERTüRKHEIM:

 

Verschönerungsverein zeichnet nicht nur schöne Balkone und Gärten aus -

 

Auch Projekt auf dem Karl-Benz-Platz prämiert

 

(erg) - Die Stadt geht neue Wege: Anstatt der früheren Preise beim Blumenschmuckwettbewerb werden nun Beiträge zur

 

Stadtverschönerung prämiert. Und das auch nicht mehr von der Verwaltung, sondern vom Verschönerungsverein. Ebenfalls

 

neu: Nicht mehr nur Blumen in Gärten und Balkonkästen spielen eine herausragende Rolle, immer mehr an Bedeutung

 

gewinnt auch die Gestaltung von öffentlichen Räumen.

 

 

http://wirtemberg.de/images/buntreifen-07.jpg Foto:Enslin

 

Damit kehrt man sozusagen zu den Wurzeln zurück. Denn „der Blumenschmuckwettbewerb wurde 1905 vom

 

Verschönerungsverein eingeführt“, erklärt der Vorsitzende Erhard Bruckmann. Im Laufe der Jahre seine dann neue Projekte

 

hinzugekommen, wie zum Beispiel die Patenschaften für Bäume. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten übernahmen die

 

Vereinsmitglieder somit wieder die Aufgabe, die Projekte zu besichtigen und als Jury, die Gewinner auszusuchen anstatt wie

 

bislang die Mitarbeiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes. Dennoch wurde eng zusammengearbeitet, und das städtische

 

Amt hat den Wettbewerb finanziell unterstützt. In den Monaten Juli und August wurden die Arbeiten von in Augenschein

 

genommen.

 

Neben dem immer noch wichtigen Bereich der schön gestalteten Gärten und Balkone gewinnt aber auch das bepflanzen von

 

öffentlichen Flächen - das Urban Gardening - eine immer größere Bedeutung. „Der Wettbewerb ist wichtig für die Stadt. Das

 

Gärtnern auf öffentlichen Flächen macht sie reicher“, betonte denn auch Oberbürgermeister Fritz Kuhn anlässlich der

 

Preisverleihung im Stuttgarter Rathaus. Und das nicht nur als Blickfang, sondern „auch hinsichtlich der Feinstaubbelastung in der

 

City“, erklärte der Grünen-Politiker. Insgesamt knapp 250 Hobbygärtner waren der Einladung gefolgt. Schließlich wurden

 

immerhin 120 erste und 83 zweite Preise verliehen. Ebenfalls wurden 24 lobende Anerkennungen verteilt. Die von OB Kuhn

 

überreichten Preise sind mit Gelder in Höhe von 150 bis 400 Euro dotiert.

 

Im Hinblick auf das neue Konzept des Urban Gardening - das gärtnern in der Stadt - sei man bei der Wahl der Gewinner ganz

 

individuell nach den Besonderheiten der Ideen gegangen, betonte Bruckmann. „Wir freuen uns bereits auf nächstes Jahr“.

 

Anklang fanden dabei vor allem auch die bunt bemalten Autoreifen der Bürgerinitiative „Bunt statt Grau“ auf dem

 

Karl-Benz-Platz in Untertürkheim. Sie sind nicht nur ein echter Hingucker, sondern gefüllt mit Erde bieten sie auch den

 

Lebensraum für verschiede Blumen und Gewächse, die darin eingepflanzt wurden.

 


Amtsblatt Stuttgart, 15.10.2015

Preisverleihung beim Wettbewerb Stadtverschönerung

Zum Abschluss des neuen Stadtverschönerungswettbewerbs sind am Dienstagabend im Rathaus die Preise vergeben
worden. OB Fritz Kuhn übernahm die Auszeichnung in der Sparte "Urban Gardening".

 

 

In diesem Jahr hat erstmals der Verschönerungsverein Stuttgart (VSV) den Wettbewerb organisiert. Unterstützt wurde er dabei vom

 

Garten-, Friedhofs- und Forstamt (GFF) sowie vom Gärtnereiverband, den Obst- und Gartenbauvereinen und den Gartenfreunden.


 

Lob für großes Engagement

Oberbürgermeister Fritz Kuhn lobte das große Engagement des VSV unter der Regie seines Vorsitzenden Eberhard Bruckmann: "Ihr

 

Einsatz macht die Stadt bunter und wertvoller".

 

Besonders hob Kuhn die neue Kategorie des "Urban Gardening" hervor, die Einwohnern ohne Balkon oder Garten eine Teilnahme

 

ermögliche. Auch das gemeinschaftliche Gärtnern mit den Flüchtlingen sei ein "wichtiger Beitrag für die Integration in die

 

Stadtgesellschaft".

In den Kategorien Blumenschmuck und Patenschaften wurden 250 Beiträge angemeldet. Davon erhielten 23 Sonderpreise, die vom

 

Leiter des GFF, Volker Schirner überreicht wurden, sowie 120 erste Preise, 83 zweite Preise und 24 Lobende Anerkennungen.

 

 



Reifenbeete auf dem Karl-Benz-Platz eingeweiht

Infoblatt Treffpunkt 30.9.2015

 Festliche Einweihung der bunten Reifenbeete - Foto:Blumenstock/Enslin
Festliche Einweihung der bunten Reifenbeete - Foto:Blumenstock/Enslin

Seit 1. Mai sind sie nun an Ort und Stelle, die bunten Reifenbeete auf dem Karl-Benz-Platz. Auf Initiative der Bürgerinitiative „Bunt

 

statt Grau“ und deren drei Initiatorinnen Sabine Reichert, Andrea Nicht-Roth und Marlene Blumenstock wurden sie dort auf den

 

umlaufenden Terrassen angelegt. Sie sollen helfen, das zentrale, bisher eher triste Eingangstor nach Untertürkheim ein Stück

 

freundlicher, lebenswerter und einladender zu gestalten. Nun, nachdem es dort seit einem knappen halben Jahr blüht, wächst und

 

gedeiht, wurde der urbane Garten trotz regnerischem Wetter am 18. September im Beisein der Landtagsvizepräsidentin Brigitte

 

Lösch, des Stuttgarter Bürgermeisters Werner Wölfle und der Untertürkheimer Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel offiziell

 

eingeweiht.

 

In ihrer Begrüßung bedankte sich Sabine Reichert bei den zahlreichen helfenden Händen, die zum erfolgreichen Gestalten und der
Betreuung und Pflege der Beete beigetragen haben und es noch immer tun. Der Reifengarten soll dazu beitragen, den öffentlichen
Raum zu einem Platz der Begegnung und Kommunikation machen, wünscht sich Reichert, nicht ohne die Verantwortlichen in Politik
und Verwaltung daran zu erinnern, dass der öffentliche Raum gepflegt werden muss und dennoch kostenfreie Freiheit für alle
bereitstellen soll.
Trotz dieses erhobenen Zeigefingers zeigte sich Bürgermeister Wölfle in seiner Rede erfreut über die Initiative der Untertürkheimer
Bürger und steuerte mit der Spende eines Topfs blühender Dahlien einen aktiven Beitrag zum Reifengarten bei.
Nachdem auch die Wahlkreisabgeordnete Brigitte Lösch in ihrer Ansprache das vielfältige Engagement der Initiative „Bunt statt Grau“
gewürdigt hatte, leistete auch sie einen Beitrag zur Gestaltung, indem sie in einen der Reifen Feldsalat aussäte. „Der kann noch in
diesem Winter geerntet werden“, stellte Marlene Blumenstock abschließend in Aussicht.
Der nächste „Runde Tisch“ zum Thema „Wird das Untertürkheimer Bahnhofsviertel zum Discounterparadies?“ findet am Freitag,
16.Oktober 2015, um 20 Uhr, im Untertürkheimer Kulturtreff in der Strümpfelbacher Straße 38 statt.

Blumeninseln statt Betonwüste

13.5.2015 - UNTERTüRKHEIMER ZEITUNG:

Ehrenamtliche verschönern Karl-Benz-Platz mit Pflanzrabatten in bunten Autoreifen

 

(mk) - Es liegt nicht nur am sommerlichen Wetter, dass sich die Terrassen auf dem Karl-Benz-Platz zu einem Treffpunkt
entwickelt haben. Mitglieder der Initiative „Bunt statt Grau“ haben dort in alten, bemalten Autoreifen Rabatten angelegt.
Sie entsprechen damit den Wünschen der Passanten. In einer Umfrage äußerten die Teilnehmer den Wunsch, mehr Farbe,
Aufenthaltsqualität und Pflanzen auf den kahlen Verkehrsknotenpunkt zu bringen.

Im Juni 2015

Die Idee von städtischem Gärtnern - neudeutsch „urban gardening“ - hatten

 

die Aktiven der Initiative „Bunt statt Grau“ schon lange. Die Vorarbeiten

 

waren langwierig und der eigentliche Start war eher grau statt bunt.

 

Ausgerechnet den verregneten 1. Mai hatten sich die Ehrenamtlichen für

 

ihre Pflanzaktion ausgesucht. IHGV-Vorsitzender Markus Krautter hatte

 

ausgediente Lkw-Reifen besorgt. Noch waren sie schwarz. In einer

 

gemeinsamen Aktion wurden die Reifen mit Signalfarben besprüht. Wie die

 

von den Jugendlichen der Projektgruppe gestrichenen Bänke und die

 

umhäkelten Pfosten des Infoturms und der Schilder sollten sie etwas Farbe

 

in das triste Grau des Platzes bringen. Denn ursprünglich waren die

 

Terrassen des Karl-Benz-Platzes sicherlich auch als Sitzgelegenheit und

 

Treffpunkt für Jugendliche und Erwachsene gedacht. Doch selbst der nachträglich aufgestellte Skaterpark sorgte kaum für eine

 

Belebung.

 

 

Mit ihrer Garten-Aktion wollen die Untertürkheimer Aktiven dies ändern. Zwei Dutzend Reifen haben sie auf den Stufen der Terrasse

 

verteilt, bei Nieselregen mit Erde befüllt und viele auch bereits mit Blumen, Gemüse und anderen Gewächsen bepflanzt. Auch einige

 

Bürgerinnen und Bürger, die nicht der Initiative angehören, haben sich mittlerweile ein Reifenbeet gesichert und mit ihren

 

Wunschpflanzen bestückt. Bei den Passanten ernten die Initiatoren durchaus Zuspruch. „Seitdem macht es mehr Spaß, sich hier ein

 

bisschen hinzusetzen und sich mit Freunden zu treffen“, sagen drei Senioren. Zwei Stadtbahn-Kundinnen verkürzen ihre Wartezeit

 

auf den nächsten Bus nach Fellbach mit einer Zigarettenpause im Grünen statt direkt an der Haltestelle zu warten. „Es ist schöner

 

hier“, sagen sie.

 

 

ReifenDie Initiative hat damit den Wunsch vieler Passanten

 

umgesetzt. Peter Luz und der Bürgerverein haben Ende März

 

Fragekarten auf dem Karl-Benz-Platz, in den Schulen und

 

Fachgeschäften verteilt. Von knapp 2492 ausgegebenen Karten

 

kamen beachtliche 976 zurück. Auf knapp 60 Prozent von ihnen

 

wurden Müll und Hundekot beanstandet, 53,7 Prozent der

 

Befragten bemängelten die Kneipensituation und 34 Prozent

 

störten sich am Beton. Bei den Wünschen standen Blumen mit

 

59,3 Prozent an zweiter Stelle. Noch besser - vor allem bei

 

Schülern - schnitt der Wunsch nach einem Eiswagen oder

 

Eiscafé ab. Auch mehr Bänke und Wasserspiele, ein Wetzplatz, eine

 

Boulebahn oder ein Freilandschach, bessere Hinweisschilder auf die Ortsmitte und funktionierende Uhren standen auf der

 

Wunschliste.

 

 


Schmökerecke in der Fußgängerzone

20.12.2014 - UNTERTÜRKHEIMER ZEITUNG:

  Bücherzelle in der Widdersteinstraße feierlich eingeweiht

Zelle(mk) - Ein Hauch von Nostalgie wehte durch den Ortskern, als die Bürgervereinsaktiven Klaus

 

Enslin und Peter Vetter das rote Tuch lüfteten und eine gelbe Zelle zum Vorschein kam: die

 

neue Bücherzelle im alten Telefonhäuschen. „Sie ist ein Mosaikstein, um unseren grauen

 

Ortskern bunter zu gestalten“, erklärte Andrea Nicht-Roth als Sprecherin der

 

Gemeinschaftsinitiative. ...

 

 

Nicht nur wegen ihres frischen Gelbs ist sie ein Farbfleck am oberen Ende der Fußgängerzone: die

 

Bücherzelle. Sie ist eine weitere Attraktion im Ortskern, im Wohnzimmer Untertürkheims. „Wir haben

 

vor der Begegnungsstätte eine Sitzbank und eine Straßenlaterne, also ein Sofa mit

 

Wohnzimmerleuchte, Bäume werfen Schatten und die Balkonpflanzen vom IHGV sorgen für Grün. Ein

 

Bücherregal fehlte noch“,so Nicht-Roth.

 

 

Deswegen kam Anfang des Jahres am Runden Tisch die Idee einer Bücherzelle auf. Bürgerinnen und Bürger sollten die

 

Möglichkeit erhalten, Bücher einzustellen und andere aus dem öffentlichen Regal mitzunehmen. Statt einen Schrank zu

 

installieren, schauten sich die Initiatoren nach einer ausrangierten Telefonzelle um. Bürgervereinsvorsitzender Klaus

 

Enslin wurde fündig, ersteigerte ein Prachtexemplar. Gleichzeitig setzen viele Unterstützer alle Hebel in Gang, damit das

 

Schmuckstück möglichst bald aufgestellt werden konnte. Vor Kurzem gaben die städtischen Ämter grünes Licht, das

 

Tiefbauamt errichtete das Fundament und fleißige Helfer des Kulturhausvereins Untertürkheim, des Bürgervereins und

 

der Initiative „Bunt statt Grau“ stellten die Zelle auf. „Der Innenausbau mit einem schmucken Holzregal wird noch dieses

 

Jahr erfolgen und das Äußere der Zelle wird auch noch attraktiver gestaltet“, sagt Enslin.

Nicht-Roth Joe Bauer

 

Andrea Nicht-Roth - Joe Bauer - Fotos: Enslin

Gestern wurde nun das neuerliche Zeichen, dass der Untertürkheimer Ortskern bunt und keineswegs grau ist, offiziell

 

eingeweiht. Natürlich mit Kultur. Als Überraschungsgast stieg die Untertürkheimer Sopranistin Renate Brosch aus der

 

enthüllten Telefonzelle und bedauerte, dass sie „kein Schwein anruft“, Autor Hans Martin Thill führte ein fiktives

 

Telefongespräch mit Literaten und Journalist Joe Bauer las Texte über Untertürkheim. Selbstverständlich schauten auch

 

die ersten Passanten in die Zelle, griffen sich eines der einsortierten Bücher. „Nach der bunten Treppe im Bahnhof, den

 

umstrickten Rohren auf dem Karl-Benz-Platz, den Blumen an den Laternen ist die Bücherzelle ein weiteres Stück, das den

 

Ortskern wohnlicher macht“, meinte Nicht-Roth. Sie soll nicht das letzte Schmückstück sein.


Bürger machen grauen Ortskern bunter

18.11.2014-UNTERTÜRKHEIMER ZEITUNG

Buntplakat
Foto: Blumenstock

Grünes Licht für Bücherzelle am oberen Ende der Fußgängerzone -

 

Bänke am Karl-Benz-Platz erhalten Farbe

Die Woche fing für Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel gut an: Sie konnte die Genehmigung für die Bücherzelle in

 

der Fußgängerzone in den Händen halten. Aktive Bürgerinnen und Bürger haben sich für die Idee engagiert und

 

mit Wenzels Unterstützung grünes Licht von den Ämtern erhalten. „Die Bücherzelle wird ein weiterer

 

Mosaikstein zur Verschönerung des Ortskerns“, sagt Bürgervereinsvorsitzender Klaus Enslin. Die Jugendräte

 

wollen Farbe auf den Karl-Benz-Platz bringen: Die Bänke werden gestrichen. Zudem starten die Jugendlichen eine

 

Häkelaktion.

 

Von Mathias Kuhn

 

„Bunt statt Grau“, lautet das Motto, dem sich die Teilnehmer am Runden Tisch im Kulturtreff verschrieben haben. „Wir

 

wollen Ideen entwickeln und umsetzen, damit mehr Farbe in den Ortskern kommt“, meinte Reiner Deiss, der Vorsitzende

 

des Kulturhausvereins am Freitagabend. Die Besucher des gut besuchten „Runden Tisches“ können auf einige Lichtblicke

 

verweisen: In der Bahnhofsunterführung verziert seit Sommer ein gespraytes Gemälde die vormals triste Wand und die

 

Treppe zum historischen Bahnhofsgebäude erstrahlt in Regenbogenfarben.

 

Mitglieder des Runden Tisches hatten die Sockel bunt gestrichen. Der Industrie-, Handels- und Gewerbeverein hat zudem

 

50 Lichtmasten im Ort mit Blumenkästen voller Geranien geschmückt und der Karl-Benz-Platz wurde mit Pflanzen

 

verschönert. Auf diesen „Lorbeeren“ wollen sich die Bürgerinnen und Bürger nicht ausruhen.

ZelleZelle
Fotos: Blumenstock

Zelle stehtEin Vorort-Termin mit städtischen Ämtern brachte vergangene Woche
den Durchbruch: „Wir dürfen am oberen Ende der Fußgängerzone
eine Bücherzelle aufstellen“, berichtete Enslin am Freitagabend. Am
Montag hatte es die Bezirksvorsteherin Schwarz auf Weiß: Die neue
Attraktion ist genehmigt.
Eine ausrangierte Telefonzelle haben die aktiven Untertürkheimer
bereits ersteigert, geputzt und renoviert. Als Bücherzelle umgebaut,
sollen in ihr Schmöker, die zu schade sind im Altpapier zu landen,
eingestellt werden. Jeder darf sich Exemplare herausgreifen und nach
Hause mitnehmen zum Lesen. Zeitgleich dürfen Bürger, die ein Buch
übrig haben, die Lücken wieder schließen. Als Standort haben die
Ämter den Platz am oberen Ende der Fußgängerzone - unweit der
Begegnungsstätte - frei gegeben. Die bereits
stehenden Bänke laden zum Schmökern ein. „Auf die Wurzeln der Bäume wird geachtet, das Fundament wird vom
Tiefbauamt gebaut. Der Bürgerverein wird die Verantwortung und Kosten für die Haftpflicht übernehmen “, sagt Enslin. Er
hofft, dass die Zelle noch dieses Jahr aufgestellt werden kann.
--- Foto: Enslin ---

Die Projektgruppe des Jugendrats setzt sich für die Verschönerung des Karl-Benz-Platzes ein. „Von der Stadt und der SSB

 

haben wir die Genehmigung, dass die Jugendlichen die maroden Sitzbänke vor dem Bahnhof streichen dürfen. Wir

 

müssen zuerst einen Profi finden, der die Bänke sandstrahlt“, so Jugendhausleiterin Silvia Rehm. Eine zweite Aktion soll

 

noch mehr Farbe auf den Platz bringen. Die Jugendlichen starten eine Strick- und Häkel-Aktion: Möglichst viele Bürger

 

Bürger sollen quadratische Topflappen ohne Henkel stricken oder häkeln. „Die Farbe ist egal. Je bunter desto besser. Sie

 

werden gesammelt und zusammengenäht. Damit können wir prima Geländer, die nicht funktionierende Uhr oder

 

anderes verhüllen“, sagt Rehm. Topflappen können im Bezirksrathaus, im Jugendhaus Café Ratz oder im Mäulentreff

 

abgegeben werden.

 

Zusätzlich zu den kurzfristigen Projekten, so ergab die rege Diskussion, wird sich ein Kreis des Runden Tisches auch mit

 

dem historischen Bahnhofsgebäude beschäftigen. „Wir wollen signalisieren, dass uns das Aussehen des

 

denkmalgeschützten Baus am Herzen liegt und wir benötigen ein Konzept für den Fall, dass die Stadt die Chance erhält,

 

das Denkmal zurückzukaufen“, so Deiss.